An unserer Schule kann man Valentinskärtchen mit Herzlolli versenden. OOOOhhh, da werden alte Erinnerungen wach. Diese Unsicherheit und die aufregende Erwartung, ob es wirklich sein kann, ob es tatsächlich möglich wäre, ob der Traum aller Träume in Erfüllung geht und man von einem unbekannten (natürlich supertollen und supersüßen) Jungen etwas geschickt bekommt. Natürlich nichts bescheuertes oder eine Veräppelung. Nein, etwas das total ernst gemeint ist und dann auch noch schön geschrieben wurde. In meinem Fall ging dieser Traum nie in Erfüllung und alle Aufregung löste sich nach der Verteilung in Luft auf, ach nein, eher Neid auf die, die tatsächlich einen unbekannten (oder etwas bekannten) Verehrer hatten. Und jetzt ist meine Tochter in der ersten Klasse in der Schule. So gut, wenn man sich noch etwas dran erinnert, wie das so war und welche Gefühle einem im Kopf und Bauch herumschwirren. Und gut zu wissen, dass ich relativ normal geworden bin, obwohl ich jedes Mal die Anspannung und dann die Enttäuschung aushalten musste. Das werden sie alle gut schaffen und die Freundinnen schicken sich gegenseitig Liebesbekundungen. Wie früher.

Unsere Jüngste wird jetzt doch aufs Töpfchen gesetzt. Wie es zu diesem Umschwung des Planes kam, weiß ich gar nicht mehr. So ist das doch oft mit den Erziehungsmaßnahmen: Man nimmt sich etwas vor und dann ändert man es doch wieder, weil man merkt, dass etwas anderes besser passt. Flexibel sich auf das Kind einstellend und vor allem die gegenwärtigen eigenen Kraftreserven beachtend, weil ohne die braucht man gar nichts neues anfangen. (weil man es dann doch nicht durchzieht.) In meinem Fall bemerkte ich vielleicht die Regelmäßigkeit, mit der sie sich direkt nach dem Essen hinters Sofa verzog, um angestrengte Geräusche zu machen. Und vielleicht dachte ich an den ständig überquellende Windeleimer und die zuende gegangenen Windelsäcke. Also setze ich sie nach jedem Essen auf ihr Potty. Da sitzt sie auch ganz brav und schaut Bücher an und macht ihr kleines und großes Geschäft. Wunderbar. Danach lasse ich auch hin und wieder die Pampi aus, rede ihr eindringlich ein: „wenn du musst, ganz schnell mir sagen!!!“, man kann es ja mal probieren. Hin und wieder ist der Body und die Strumpfhose später nass und ich ärge mich ein bisschen. Das hört sich dann hin und wieder so an:
Mama:“Oh man, so eine Sauererei!“ Tiana:“Ja, Saueei.“ Mama: „Das hätte doch echt nicht sein müssen.“ Tiana:“Ja, nis sein müssen.“ Mama: „Das ist echt nervig.“ Tiana: „Est nervig.“ Mama: „Nächstes Mal musst du es vorher sagen.“ Tiana: „Ja, voher sagen.“ Treuherzig schaut sie mich mit großen Augen an: „Sori, Mama.“ Was soll ich da noch sagen?

Jemand sucht das/den Schulranzenprospekt. Erstgeborene: „Mama, du hast das weggeschmissen, aber ich hab es gerettet!“ Sie geht zielgerichtet auf die Kommode zu und holt das Prospekt aus dem kleinen, ganz rechten Fach raus.
Eine Schulfreundin isst bei uns zu Mittag. Ihr wird erklärt:“ Wir müssen jetzt immer Curry essen, weil die Mama und der Papa kochen immer nur noch mit Curry!“ Glatte Lüge, sogar zweimal: Immer und immer nur noch! (Andi hat „echtes“ Curry aus Singapur mitgebracht und liebt es damit zu kochen). An dem Tag gab es Würstchen mit Gemüse – ganz ohne Curry.
Ich habe in der Offenbarung gelesen, wie einmal das neue Jerusalem, (ich glaube, das ist das, was man im Allgemeinen unter Himmel meint, wenn man über das Leben nach dem Tod redet) aussehen wird. Ich war begeistert und freute mich schon darauf, diese tolle Entdeckung mit meinen Mädels zu teilen. Eine goldene Stadt, mit goldener Hauptstraße, strahlend, voller Glanz, mit einer riesigen durchsichtigen glänzenden Mauer drumrum, die Mauer auf 12 Grundsteinen, die alle aus verschieden bunten Edelsteinen bestehen und 12 Tore komplett aus Perlen!! Man fasst es nicht! Gold und bunt. Die Lieblingsfarben meiner Mädels. Ich kündigte ihnen an, dass ich ihnen etwas ganz besonderes vorlesen wolle. Die Erste setzt sich zu mir:“ Oh ne, nicht die Bibel. Auch noch die Erwachsenen.“ Die Zweite kommt ins Zimmer: „Was, die blöde Bibel? Menno.“
Ich grinse in mich hinein und denke: Blog. Was soll ich dazu sagen? Ganz normal!!!!!!! Ich lese es ihnen trotzdem vor, weil ich es so toll finde und danach noch eine Geschichte ihrer Wahl („Kannitverstan“ von Johann Peter Hebel). Kommentar zum Schluss: „So schlimm war es dann doch nicht, eigentlich ja cool.“ Puhh, wieviel Weisheit wir Eltern brauchen !!! Heiliger Geist, hilf du uns! Wir brauchen dich ständig!

Sarah goes professional. Heute in einem Monat ist es tatsächlich soweit!!! Mein erstes Buch wird veröffentlicht!!! Wirklich etwas besonders. Ich erinnere mich noch ganz genau an das Gefühl, als ich eine E-Mail bekam und dort drinstand, ob ich mir vorstellen könnte, ein Buch zu schreiben. Jubel Jubel Jubel. Und ich war gar nicht so überrascht, weil Monate zuvor meine Freundin mir, auch zum Geburtstag, geschrieben hatte, dass ich Bücher schreiben werde. Richtig vorbereitet war und ist das alles.
Danke Jesus, kann ich nur sagen. Wer gerne bei mir ein (oder mehrere) Bücher vorbestellen möchte, kann dies tun, indem er eine Mail an happynewwir@gmail.com schickt. Alles weitere erfahrt ihr dann.
Sonst hab ich heute nicht mehr viel schlaues zu sagen, hab alle Worte schon tagsüber verbraucht und bin froh einfach Ruhe zu haben. Ich feiere den Abend.
Ende gut, alles gut.