Tiana kriegt ein Ei von mir auf den Teller. Immer wieder, in kleinen Stückchen lege ich es ihr drauf. Als alles draufliegt, sagt sie zu mir: Dande. Wow. Ein Dankeschön ganz ohne Aufforderung. Ich freue mich sehr über so viel Höflichkeit und so ein wohlerzogenes Kind.

Wenn die Kinder klein sind, halten wir sie immer an, auch ja DANKE zu sagen, wenn ihnen jemand was schenkt oder gibt. „Was kannst du da sagen?“ „Wie sagt man?“
Wenn man mal erwachsen wird und dann auch noch einige Jahre verheiratet ist, fällt einem dieses DANKE gar nicht mehr so einfach. Beziehungsweise erinnert man sich oft so gar nicht mehr daran, dass man sich bedanken könnte, wenn jemand etwas für einen tut. Z.B. den ganzen Tag arbeiten, den Müll rausbringen, den Rasen mähen, den Kindern Zähne putzen oder sonstige Dinge. Man hat oft nur den Wunsch und die Erwartung, dass dieser andere Jemand zu mir mal Danke sagen könnte. Was ich alles den ganzen Tag mache und leiste… Wenn man im Ehealltag angekommen ist, gibt jeder in ganz eigenen Welten das Beste für seine Familie und seinen Ehepartner. Und hofft, dass er irgendwie gesehen und gewertschätzt wird. Leider hat man meistens vor lauter Zeugs und eigenem Leben nur sich selber im Kopf. Man steckt ja auch wirklich nur in den eigenen Schuhen und erlebt tatsächlich nur das, was man selber erlebt. Da muss man sich schon ganz bewusst dafür entscheiden, auch den anderen zu sehen. Versuchen, ein Geschmäckle davon zu bekommen, was im Leben meines Ehepartners so abgeht und was er täglich so zu meistern hat.
Eine meiner besten Freundinnen ist echt Meisterin darin, ihrem Mann DANKE zu sagen. Danke, fürs Müll rausbringen, sagt sie ihm jedes einzige Mal, wenn er den Müll rausgebracht hat, auch wenn sie schon einige Tage gesehen hatte, dass er übervoll war. Im Gegenzug ehrt dieser Mann seine Frau aber auch überschwenglich und bedankt sich jeden Tag dafür, dass sie ihm wieder etwas leckeres zum Essen gekocht hat.
Danken verändert die Kultur in einer Ehe und einer Familie. Ich bin da sehr am Lernen, Andi ist schon relativ gut darin, er bedankt sich häufiger dafür, dass ich eine so gute Arbeit mit den Mädels mache. Das ist jedes Mal sehr schön für mich und freut mich sehr.
Wenn man sich trainiert und manchmal auch zwingt, DANKE dem anderen zu sagen, für noch so jedes kleine Ding, das einem einfällt, trägt das sehr zu einer guten Athmosphäre bei. Ich hab mal in einem Buch über Männer gelesen (von Shaunti und Jeff Feldhahn, Männer sind Frauensache), dass ihnen Respekt wichtiger als Liebe ist. Waaas?? Verstand ich nicht, jetzt vielleicht ein bisschen mehr, aber ich habe das Gefühl, dass wir mit unseren Worten unseren Männern sehr viel Respekt zeigen können oder auch gar nicht.
Na, toll, sagst du jetzt vielleicht. Mein Mann bedankt sich nie bei mir und hilft mir auch sonst nix. Da gibts ein neues Ehebuch (https://www.scm-shop.de/das-emma-prinzip.html), EMMA, haben es Susanne Mockler und ihr Mann genannt, soll so viel heißen wie: Einer muss mal anfangen. Das denke ich auch. Einer muss anfangen, eine neue Kultur zu schaffen. Ist zwar hart und nervig, aber lohnt sich bestimmt.
Wenn der Mann auf dem Sofa sitzt: Danke, dass du zuhause bei mir auf dem Sofa sitzt.
Wenn er von der Kneipe nach Hause kommt: Danke, dass du wieder heimkommst.
Ok, ist vielleicht ein bisschen überspitzt, aber ihr versteht sicher, was ich meine. Wenn man wirklich will, findet man immer was zum Danke sagen.
Oder jetzt steht ja auch bald wieder Weihnachten vor der Tür. Wie wäre es mit einem Danke- Adventskalender? In aufgeschriebener Form von Zettelchen, oder jeden Tag per WhatsApp oder jeden Tag bewusst einmal in die Augen geschaut und für etwas anderes Danke gesagt? Ich hoff ich verwirkliche meine eigenen Tipps dann auch mal hin und wieder… Man sollte ja das leben was man preacht…
Magali zeigt ihrer Schwester was im Laternenbastelbuch: Ich möchte eine von hier vorne und Carlotta möchte was hier hinten aus dem alten Testament.

Ps.: Meine schwarze High-Rise Jeggings gefällt mir echt gut, sitzt richtig knackig, aber leider tut mir von ihr der Bauch so weh, dass ich sie einfach nur ausziehen will und gegen meine Jogginghose tauschen will!! Aber noch ungerner als ich sie anziehe, ziehe ich sie aus: Bis ich mich da rausgequält habe und sie quasi abgezogen habe und dann gibt es noch das letzte Stück über den Fuss, das geht gar nicht!!
Au, und meine Taktik mit meiner Tochter wieder in ihrem eigenen Bett schlafen zu lassen, hat echt super funktioniert!! Hat nur eine Nacht gedauert, dann hatte sie es wieder drin. Es liegt echt Kraft darin, wenn man anderen von seinen Vorsätzen erzählt, bzw. schreibt. Irgendwie motiviert das extrem und man ist innerlich fest. Leider war gestern Nacht wieder eine Ausnahme. Aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel. Amen dazu. Heut nacht wird es wieder super.
Hallo unbekannterweise
Ich habe deinen link mal von Julia bekommen . Ich wollt dir mal Danke sagen , für das das ich deine Sachen immer lesen darf . Sie sprechen einfach ohne Blatt vorm Mund vom wahren Leben! Ich habe in der Zwischenzeit au drei Kids, und da ist es nicht immer alles leicht oder sie wie man( ich) mir das vorstelle . Da ist es echt toll wenn man immer wieder mal was von anderen lesen kann und weis bei anderen ist es auch so! Danke dir dafür! Mach’s gut und ich freu mich aufs nächste mal 🙋♀️
Toll, vier Kinder und dann noch bloggen! Ich hab zwar auch vier Kinder, aber bei mir reicht’s nur zum Blog lesen. 😉 Ich mochte auch die XXL Posts, aber jede Woche was zum Lachen und nachdenken ist auch schön. Finde deine Mischung aus Ehrlichkeit, Humor, Tiefgang, Motivation… super! Danke dafür! 🙂
Vieles ist ähnlich bei uns, „wir“ sind auch in die Schule gekommen, der Ernst des Lebens, uah…aber Kind#1 ist glücklich, und Kind#2 würde auch lieber heute als morgen das ABZeh lernen.
Frage mich warum ältere Frauen mit erwachsenen Kindern (die also schon alle Stadien durch haben und beurteilen können) diese mords anstrengende Phase mit kleinen Kindern durchweg als die schönste bezeichnen. Weil sie am längsten her und damit schon am meisten verklärt ist? Oder ist es am Ende wahr?? Wie traurig wenn man es dann erst im Rückblick erkennt…aber was ist da die Lösung? Dankbarkeit? „Surrender to the phase you’re in“ hörte ich letztens von einer 8fach Mama. Das saß. Irgendwie denke ich schon mehr oder weniger bewusst „wenn die Kinder endlich keine Windeln mehr brauchen, ich mal wieder durch- und ausschlafen kann und mehr Freiheit habe etc“, und wenns soweit ist, stimme ich in den wehmütigen Kanon der erfahrenen Mutter ein „als sie klein waren DAS war die schönste Zeit!“. Paradox, oder.
Gottes Segen & liebe Grüße aus Esslingen,
Angela