…born is the king of Israel.
Wir hatten ein schönes Weihnachtsfest. Zum ersten Mal als Kernfamilie ganz allein. Wir waren gespannt, wie es werden würde, weil man ja schon gewisse Erwartungen und Wünsche hat, dass es ein besonderes und schönes, bewusstes Geburtstagsfest für Jesus wird. Bei jedem in der Familie wird ein bisschen anders gefeiert und jetzt wollen wir als Familie auch unser eigenes schönes Fest gestalten. Ich war ein bisschen angespannt, weil Andi meinte, dass die Atmosphäre bei seinen Eltern im Wohnzimmer an Heiligabend schon etwas ganz besonderes sei. Was auch stimmt und trotzdem hörte es sich für mich so an, wie wenn wir an dieses Ideal eh nicht herankommen würden. Müssen wir ja aber auch nicht.
Abends stellten wir dann auch fest, dass die schönsten Erinnerungen an das Wohnzimmer dort dann waren, wenn alle Kinder im Bett waren und es so richtig schön ruhig wurde:) Und mit unseren vier Kleinen war es eben gar nicht mal so ruhig und dass ist ja auch gut so. Andi kochte uns ein Festessen mit Schlemmerschnitzel und selbergemachten Spätzle und Pilzrahmsauce, das war hammerlecker und dann spielten wir die Weihnachtsgeschichte mit den Krippenfiguren nach und versuchten die Geschenke unausgepackt unter dem Baum zu lassen und zu singen. Klappte eher nicht so, C wurde sogar eine Fusskette aus Sportbändern angelegt, weil sie ständig anfing die Verpackungen aufzureissen:) Nächstes Jahr sind wir schlauer:) Wir schrieben auf, was wir Jesus schenken wollen und was wir toll an ihm finden und legten das in unsere Christmas Box, die ab jetzt jedes Jahr dabei sein soll. Dann kurze Spontan-Gebete und dann kamen die Geschenke und der Höhepunkt für die Mädels: Sie durften ihr selbstdekoriertes Lebkuchenhaus aufessen.

Das war ein Spass für alle weiblichen Esser, solange bis der Papa STOP sagte, weil er Angst hatte, dass sich später der Mageninhalt wieder nach oben bewegen würde. Dann wurde noch fleissig die Autobahn gebaut, die später mit Begeisterung und in aller Ruhe von Andi professionell fertiggestellt wurde.
Mit einem befreundeten Ehepaar kamen wir auf das Thema des Geschenke schenkens. Obwohl wir hier so weit weg sind, hatten die Kids doch mehr wie genug Geschenke. Schon immer wieder überlegten wir, wie wir gut mit dem Geschenkeüberfluss und dem Nicht-wertschätzen-sondern-nur-aufreissen-und-mehr-wollen umgehen können.
Das amerikanische Ehepaar gab uns ein paar coole Anregungen, wie sie mit diesem Thema umgehen. Ganz unamerikanische wohlgemerkt. Die Frau meinte, dass das beste Geschenk immer unsere Zeit ist. Sie haben ältere Kinder und diese planen als Weihnachtsgeschenk einen Ausflug mit je einem Elternteil. Nichts teures, sondern etwas, dass dem jeweiligen Elternteil Spass macht und was man dann gemeinsam macht. Sponsor sind die Eltern:) Und früher, als die Kinder klein waren, bekamen sie zu Weihnachten drei Geschenke, weil die drei Weisen auch drei Geschenke dabei hatten:
- Ein Geschenk zum draussen was Sportliches machen (z.B. einen Fussball),
- ein Geschenk, wo man was Kreatives machen kann (z.B.Bastelsach, Malutensilien etc.) und
- ein anderes Geschenk.
Das fanden wir richtig cool.

Wir wollen dem Geschenkewahn in Zukunft wenigstens an Heiligabend entkommen und besprachen in der Reflexion dieses Abends, dass es bei uns in Zukunft ein Geschenk für jeden an Heiligabend geben soll, damit wir den Geburtstag von Jesus ganz entspannt feiern und uns darauf konzentrieren können. Es gibt ja dann noch die beiden anderen Weihnachtsfeiertage, an denen die Omas und Opas, Tanten und Onkel gerne die Kids beschenken dürfen. Geschenke zu bekommen ist ja einfach der Hammer und soo spannend und erst die Verpackung dann aufzureissen…ich liebe das! Gerade deshalb ist es mir wichtig, dass die Kids Geschenke wertschätzen und es nicht ins Maßlose ausartet. Wie schon Eulalia, die weise Eule von den „3 vom Ast“ sagt: Ich sage dir, Mensch und Tier: Zu viel Gier schadet dir!
Und außerdem hat an Weihnachten immer noch jemand anderer Geburstag:

M hatte von ihrem Kindi ganze 3 Weihnachtsfeiern! Sie durften Lieder performen, im grossen Gottesdienstraum vorne auf der Bühne. Das ist voll ihr Ding und sie liebt es, anderen etwas vorzusingen. Sie hat jetzt schon eine echte Bühnenpräsenz und ich bin sehr gespannt, was Jesus mit ihr vorhat.

M und K wellen Teig in der Küche aus. M:“ K, manche Kinder gibts, die haben kein Wellholz, die müssen das mit den Händen machen.“
Es ist uns wichtig, dass unsere Kinder erleben, dass es ihnen wirklich sehr gut geht und dass es andere Kinder gibt, denen ihr Leben ganz anders aussieht. Unsere Mädels haben bis jetzt Deutschland und Amerika kennengelernt, zwei absolut reiche Länder und obwohl wir es ihnen immer wieder sagen, können sie es sich ja doch nicht vorstellen, wie es ist, kein Wasser aus der Leitung zu haben, oder keine eigene Wohnung, oder zu wenig Geld um Kleidung oder eben Weihnachtsgeschenke zu haben.
Und da haben wir eine coole Aktion einer Kirche hier in Atlanta gefunden, die an Weihnachten Helfer suchen, um Kindern aus „armen“ oder sozial schwachen Familien und Flüchtlingsfamilien Geschenke zu verteilen und so von Jesus zu erzählen. Da gingen wir dann in eine Siedlung, in der multikulturelle Flüchtlingsfamilien wohnen und haben auf dem Platz dort eine Hüpfburg aufgestellt, Face painting gemacht, Kreide gemalt, Punch und Cookies verteilt, sowie die Geschenke. Und einfach Zeit mit den Kindern dort verbracht um ihnen Jesu Liebe zu zeigen, weil viele auch kein Englisch sprechen. Es war eine tolle Erfahrung, am Anfang ist man unsicher, was man jetzt machen kann, wie man beginnen soll, wie man Kontakt aufbaut, dann musste ich stillen, Andi musste sich alleine erstmal um unsere eigenen Kids kümmern, aber dann hatte er die coole Idee, die Kids einzuladen, in unserem neu gebraucht erstandenen Zwillingsjoggkinderwagen rumzufahren.

Die Einen saßen vorne drin, Andere haben mal mitgeschoben. Das hat ihnen Spass gemacht und war eine gute Möglichkeit auch ohne Worte ihnen zu zeigen, dass sie wichtig und wertvoll sind. Zum Schluss durfte ich noch für ein Mädchen beten und ihr sagen, dass Jesus einen großen Plan für ihr Leben hat und dass er sie sehr liebt und am Liebsten in ihrem Herz wohnen möchte. Dass er sie wunderbar geschaffen hat und sich sehr an ihr freut. Eine andere Gruppe ging zu einer Familie, die mit 15! Kindern in einer 2-Zimmer Wohnung wohnen und brachte diesen Geschenke und erzählte ihnen die Geschichte von Weihnachten und danach gaben 13 Leute dort ihr Leben Jesus! Hallelujah! Wohl dem, der hört und glaubt. Die Mädels bemerkten vor allem erstaunt, dass manche Kinder keine Schuhe anhatten, sonst gingen sie mit uns zu den Kids hin und malten dann gemeinsam Kreide oder fuhren im Kinderwagen.
NEWS: Andi spielt Gitarre und singt im Gebetshaus in Atlanta. Zuerst war es nur beim „Fireburning„, so nennt man das Spielen parallel zum Gottesdienst Sonntags zwei Stunden. Im Gebetshaus gibt es Rund-um-die-Uhr Leute, die immer in verschiedenen Schichten Lobpreis dort machen, Tag und Nacht. 24/7. Das Feuer der Anbetung soll Tag und Nacht brennen, so oder zumindest so ähnlich steht es in der Bibel. Hab nachgeschaut (immer eine gute Idee und so einfach mit Google:)): Ständig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nie verlöschen. 3.Mose 6,6. Deshalb auch der Name Fireburning. Jedenfalls hat Andi jetzt sein erstes Mal auch auf der großen Bühne morgens hinter sich. Wie aufregend! Der Lobpreis ist ja für Jesus. Und doch muss man sich erst mal darauf konzentrieren können und seine Gedanken auf ihn richten und spielen, wenn man vorne auf der Bühne ist und andere Leute raus und rein gehen, sitzen oder stehen, tanzen oder lesen, beten oder schweigen. Voll cool, Teil von so etwas Grossem zu sein. Ich habe immer viel freundlicher und friedlicher die Kinder betreut, wenn Andi während dem Godi in dem Räumle gespielt hat, weil ich das Gefühl hatte, dass ich eine wichtige Aufgabe erfülle, damit der Lobpreis bei Tag und Nacht nicht verstummt!
Und da sind wir schon beim Thema! Einmal mehr ist mir grad bewusst, was für eine enorm wichtige Arbeit wir Eltern machen! Die wichtigste Arbeit der Welt! Wenn unsere Kinder klein sind, wird ihr Grundstein für das ganze Leben gelegt. Das Beste, was wir ihnen schenken können (auch zu Weihnachten und allen Festtagen) sind wir selber und unsere Zeit. Dazu hat Edeka eine ganz tolle Werbung gemacht:
Ein Puzzle machen, Buch lesen, Lego bauen, was backen, sie anschucken, in ihren Flugzeugen mitfliegen….ist für ihre Entwicklung lebenswichtig. Wenn wir alt sind, werden wir uns an diese Momente erinnern und ihnen hinterhertrauern. Verschiedene ältere Menschen machen mich grad immer wieder darauf aufmerksam: „Ach, war das schön, als sie noch klein waren….Geniesse diese Zeit….Das Beste, was du ihnen geben kannst, ist Zeit mit dir.“ Das ist gut, immer wieder daran erinnert zu werden, weil man das in der Gestresstheit des Alltags, Genervtheit über die Lautstärke beim Essen, Gezanke und Geheule, am Beingehänge und Zähneputzkämpfen schnell wieder vergisst! Dies ist die Zeit, wo Grund gelegt wird in diesen Leben. Wo Bindung entsteht, Urvertrauen aufgebaut wird, wo Menschen lernen, dass sie geliebt und richtig sind.

Und wir sind live dabei und direkt daran beteiligt! Wow! Ich werbe besonders für die Arbeit als Mama! Mama sein ist klasse! Absolute Spitzenklasse! Toppt jede Frühförderung oder staatlich geprüfte Erzieherin. Bei Mama sein ist der Topfavorit aller Kleinkinder! Mama sein bedeutet die wichtigste Arbeit dieser Welt zu tun.(Man kann es nicht oft genug wiederholen:)) Kinder zu erziehen ist Schwerstarbeit und könnte von niemand in der Welt adäquat bezahlt werden. Man prägt Menschenleben mehr als irgendjemand sonst es je könnte. Man wird selber in seiner Persönlichkeit bis an die äußersten Grenzen gebracht und oft noch weiter. Durch Kinder wird man um Manches ärmer ( z.B. Geld, straffe Haut, Zeit, Ruhe, Ordnung, Freiheit… ) und doch um so Vieles reicher! (z.B. Liebe, Lachen, Flexibilität, Toleranz, Freude…) Kinder sind ein Segen!
K fragt uns morgens, als sie ganz verstrub(b?)elt ins Wohnzimmer kommt und wir beide ausnahmsweise schon auf sind: „Wann schlaft ihr eigentlich?“ Das ist eine gute Frage, besonders bei Andi. Er steht morgens um 5 Uhr auf, ist in der Nacht ein paar Mal zu den Mädels gegangen, weil sie nach ihm rufen, dann arbeitet er den ganzen Tag und daheim gleich weiter mit den Mädels und hilft beim Küche machen, dann Insbettbringen und dann möchte die Ehefrau auch noch angehört und verstanden werden… Das ist echt eine herausragende Leistung und ich möchte ihn hier besonders ehren und ihm danken. Du bist der Beste! (wobei wir erst letzte Woche herausgefunden haben, dass seine Liebessprache nicht nur „Lob und Anerkennung“ und „Zeit zu zweit“ ist, sondern auch „Hilfsbereitschaft“. (Super Buchtipp: Die 5 Sprachen der Liebe von Gary Chapman) Das war ein kleiner Schreck für mich, da ich mich damit ziemlich schwer tue…jetzt bete ich, dass Jesus mir hilft, dass ich total gerne backe und koche und helfe! Ich meine, dass das für IHN kein Problem ist, er kann ja Wunder tun!:)
Ein Gruß zum Schluss: KOMMED GUAD NEI, ENS NEIE JOHR !!
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