Endlich, wir melden uns zurück aus der Chaoszentrale in unserer Straße. Den Sommer haben wir tatsächlich genossen, nur kurze Hosen und T-Shirts und den ganzen Tag barfuss!! Optimal für unsere Florida Girls! Den Garten eingepflanzt und umgepflanzt und gestaltet. Immer viel los und so viel zu erledigen und zu tun und zu organisieren!! Oh mann, da war unser Leben in Amerika so viel einfacher und ruhiger. Ich fühle mich sehr fremdbestimmt hier mit all den Dingen. Ein Merkmal meiner Persönlichkeit ist „easily stressed“, also schnell gestresst. Das nehme ich mal für die Zukunft nicht an, im Namen von Jesus. Aber oft merke ich es schon. Mich bringen viele Termine oder Menschen oder Verpflichtungen leicht in Stress. Und wer kriegt den ab? Tata. Die Kinder. Und die können am allerwenigsten dafür. Deshalb muss ich mich üben in Prioritäten setzen. Nein sagen. Abschirmen von zuviel „Sach“. Ruhezeiten einplanen und durchziehen. Nicht zu viele Ämter und Verantwortungen übernehmen, bzw. optimalerweise nur die, die Jesus tatsächlich mir anvertraut. Nicht die, die ich cool finde oder mich darin wichtig machen kann. Das ist eine gute Herausforderung für mich. Jetzt mit Kindern in allen Feldern verteilt.
Tatsächlich bin ich jetzt nämlich SCHULKINDMAMA!!!! Wie aufregend und neu! Aber wie gut, die älteste Tochter ist so was von bereit für die Schule. Gott sei Dank. Das macht es mir extrem einfach, sie gehen zu lassen und ruhig dabei zu sein. In der buntesten Ausstattung, die uns möglich war (Danke 1000 mal an Änn und Katha für die mega Schultüte plus Outfit), trat sie selbstbewusst dem Ernst des Lebens entgegen.

Eine Woche zuvor wurde uns noch bekannt gegeben, dass sie die Klasse wechseln müsse. Ich war herausgefordert, meine eigenen Predigten anzuwenden. Ich sagte immer allen anderen Mamas, dass ihre Kinder das super schaffen würden, auch wenn sie mit fremden Kindern in eine Klasse kommen. Unsere Aufgabe als Eltern ist es, unsere Kinder anzufeuern und ihnen zu sagen und vermitteln, dass sie neue Situationen gut schaffen werden. Dass sie nicht alleine sind und dass sie es schaffen werden. Nach diesem Anruf musste ich doch dann sehr schlucken und meine eigenen Worte kamen mir gar nicht mehr so leicht über die Lippen und in den Kopf. Aber sie ging heldenhaft damit um, weinte kurz und meinte dann, dass sie eh lieber in der Eulen Klasse sein wollte, als in der Zebra. Wunderbar.
Und Jesus weiß wie immer, was er tut. Super Klasse, tolle Lehrerin. Sie ist ein Kümmerer in ihrer Klasse, und kümmert sich um ihre Kameradin, die nicht gut Deutsch kann. Schon am ersten Tag wollte sie unbedingt alleine laufen und gründete mit ihrer Cousine eine Mädelsbande auf dem Pausenhof. (Ihre Hauptbeschäftigung besteht gerade noch darin, sich im Klo aufzuhalten.) Achtung Schule, die Lausers kommen voll in Fahrt! Ich bin mega stolz auf sie und freue mich, dass Jesus uns so einen tollen positiven Start in die Schulphase unseres Lebens geschenkt hat.
Wir stehen im Bad und machen uns fertig, um die Schulsachen ins Klassenzimmer zu bringen. „Mama, du machst dich besonders schön, dass meine Lehrerin dich auch mag.“ What can i say? Ich war ein wenig sprachlos. Und ertappt. Sie hatte in ihrer besonderen Art genau den Nagel auf den Kopf getroffen und eine tiefe Wahrheit ausgedrückt. Wir machen uns schön, um einen guten ersten Eindruck zu machen. Damit man uns mag und toll findet. Da fällt mir Joyce Meyer ein, die mal sagte, dass man morgens genausoviel Zeit damit verbringen solle, sich geistlich schön zu machen, wie man Zeit verbringt, sich äußerlich schön zu machen.
M singt: „Darum lieb ich alles, was so grün ist, weil mein Schatz ein Kiwipflücker ist.“
(Vielleicht steht das im Zusammenhang damit, dass sie in den Poesiealben grade allen wünscht: einen guten Mann.)
Meine zweite Tochter hatte toughe Sommerferien. Einen Tag vor den Ferien brach sie sich Elle und Speiche und musste insgesamt 6 Wochen mit Gips am rechten Arm herumlaufen. Sie wollte doch nur einen Handstand mit Anlauf machen. Alles Beten brachte nichts und auf dem Röntgenbild sah man deutlich den Bruch. Sie meisterte es heldenhaft und auch hier konnte ich wieder klar Jesus am Werk sehen. Ich wäre nämlich nie von selber so schnell zum Arzt gegangen, als sie über Schmerzen am Arm klagte. Aber wir hatten eh einen Impftermin, also konnte die Ärztin gleich draufkucken. Schickte uns direkt zum Chirurgen, bei dem NIX los war und wir innerhalb von 20 Minuten mit schönem blauen Gips wieder rauskamen. Ich war so erleichtert und dankbar. Die Sprechstundenhilfe sagte mir, dass sie am Tag zuvor 3 Stunden Wartezeit gehabt hätten und am Tag danach für 3 Wochen die Praxis geschlossen haben. Das ist Jesus, kennst du ihn schon?
Inzwischen ist alles wieder gut. Vergangenheit. Sie übt jetzt Rad.
Dazu fällt mir noch ein: „Hauptsache es ist gesund“ ist so ein Spruch für werdende Eltern. Nun verstehe ich den etwas besser. Es ist toll, wenn man gesund ist. Aber was, wenn ein Kind nicht gesund ist? Was ist wenn man ein krankes oder behindertes Kind hat? Was kann man dann sagen? „Hauptsache es lebt“? Und was ist dann, wenn jemand ein Kind verloren hat, noch im Bauch oder an oder nach der Geburt. Was sagt man dann? „Hauptsache, es hat gelebt“? Und was ist dann mit den Leuten, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, aber es seit langem nicht klappt oder vielleicht nie klappen wird? Was sagt man denen? Ich sage: „Hauptsache Jesus“. Egal was ist und was noch passieren mag. Wir brauchen am Meisten ihn. Vor aller Gesundheit, allem Glück, allem Wohlergehen. Wir brauchen ihn an unserer Seite, egal was ist. In Krankheit, Gesundheit, Leid und Glück. Ohne ihn sind wir nichts und haben nichts was bleibt. Ohne ihn geht wirklich alles in Arsch. (Gut, dass meine Mädels noch kein Internet haben und das lesen können. ) Er ist da, lässt uns nie alleine und geht mit uns in alle Täler und Höhen. Und er liebt jeden von uns. Krank oder gesund. Bei ihm gibt es immer Hoffnung, Halt und Frieden. Er hat Heilung, für unsere Seele und auch für unseren Körper. Er tut Wunder an unseren Herzen und überall sonst. Die Hauptsache ist, dass wir und auch unsere Kinder Jesus kennen lernen und unser Leben und Glück in ihm finden und festmachen. Alles andere ist vergänglich.
Kind beim Essen: „Endlich ist das Wasser mal so richtig still!“ (Sie will jetzt keinen Sprudel mehr trinken, nur noch stilles Wasser.)
Kind kommt runter: „Mama, ich hab oben ne große Sau von Geschenken“ (Sauerei)
Tiana sieht aus wie ein schwedisches Mädchen. Ihre Haare sind ganz blond geworden und etwas gewachsen. (Zumindest auf der Seite, wo C nix abgeschnitten hat.) Sie hat wie alle, große blaue Augen. Ihr Lieblingsteil ist nach wie vor der „Luuli“. Aber ich möchte wirklich nicht darüber reden. Das Thema nervt mich zu sehr. Aber irgendwann wird sie ihn bestimmt nicht mehr wollen. 2 Stück hab ich schon mal weggeworfen, einer wurde aber von irgendjemand wieder rausgenommen und versteckt. „Die böse Mama“. Wenn sie einen sucht, geht sie zu einer Schwester hin und fragt: Deili, Nulli? Und schon holt die mitleidige „Deili“ ihr den Schnulli. Wunderbarer Teamwork. Sie hüpft auf dem Trampolin, klettert und krackselt ihren Schwestern alles nach und ist voll dabei. Sie ist sehr mutig. Manchmal pieselt sie aufs Klo und strahlt dann vor Stolz. Oft pieselt sie aber auch auf den Boden, weil sie sich grad mal wieder alles ausgezogen hat und nackt rumrennt. Meine Kinder haben ein gutes Körpergefühl. Das ist wichtig.
Ihre erste Nacht bei Omi und Opi hat sie wunderbar gemeistert, fast zu gut, sie hat nämlich die ganze Nacht durchgeschlafen. Ein Wunder und wie gemein, daheim schlief sie die letzten Tage überhaupt nicht gut. Aber ich war sehr dankbar.
Ich zu Ti: „Jetzt geht’s ab zum Mittagsschlaf!“ C: „Super, dann kann ich in Ruhe was anschauen.“
Carlotta: „Ich glaub dir knackts!“
Ich: „Spinnst du eigentlich?“ C: „Ich hab doch kein Spinnrad!“ (Hab ich ihr selber beigebracht. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.)
C und T haben den Wohnzimmerboden blau bemalt. C: „Das ist das Meer, da müssen die Duplomännchen schwimmen“
C tritt ganz bald in den Kindergarten ein. Sie ist jetzt dreidreiviertel (Info von Andi: dreieinhalb) und ich bin mir unsicher. Sie tut oft ganz großspurig, aber ist sie es wirklich? Ich werde es sehen, wenn ich bald mit ihr Eingewöhnung mache. Ich berichte euch dann. Sie lernte Fahrrad fahren, Omi übte oft mit ihr, voll cool und jetzt trettelt sie fleissig mit ihrem Hundefahrrad herum. Voll super!!
Wir Eheleute Lauser hatten letzte Woche den 10ten Hochzeitstag. Wow! Bin richtig stolz auf uns, dass wir das schon mal gemeistert haben. Zur Feier waren wir eine Übernachtung am Bodensee im Wellnesshotel. Das erste Mal seit den Kindern, dass wir alleine über Nacht weg waren. Himmlisch. Am Ende stellten wir fest, dass es über unserem Budget gelegen hatte und dass es superschön war. So viel Ruhe und nur um sich selber kümmern und so viel Freiheit. Omi und Opi machtens möglich uns sorgten exzellent für das ganze junge Gemüse.
Nach 10 Jahren werden die Unterschiede immer mehr sichtbar finde ich. Andi ist so und treibt mich damit auf die Palme. Und ich bin anders und treibe ihn damit auf die Palme. (Gott sei Dank haben wir 2, eine draußen auf dem Balkon, die andere drinnen.) Man könnte es auch so ausdrücken: Wir leben uns auseinander. Andi lebt sein Leben in der Arbeit und ich lebe mein Leben in meiner Arbeit. Und auch wenn wir daheim sind, macht oft jeder sein Ding. Wir leben uns jeden Tag ein Stückchen auseinander. Wie jedes andere Paar auch. Nur wir wollen uns auch jeden Tag wieder ein Stückchen zusammen leben. Uns mitteilen, was wir erleben. Uns danke sagen, für das, was der andere tut. Gemeinsame Dinge erleben. Uns mit den Eigenheiten eines jeden auseinandersetzten und sie so gut es geht normal anzusprechen und mit Humor zu nehmen. Wir sind nun Mal ein Fleisch und werden es auch bleiben. Das bedeutet, wir sind als Steak fast identisch und doch als Sarah und Andi komplett unterschiedlich. Wer sich so fühlt, als ob er sich mit seinem Partner auseinander gelebt hat, ist mit allen Paaren in guter Gesellschaft. Wenn ihr zusammenbleiben möchtet, setzt alles daran, euch jeden Tag wieder ein Stückchen zusammenzuleben.
Nachtrag von Andi mit Nachdruck: Wir leben uns nicht auseinander! Wir interessieren uns füreinander und deshalb findet er, dass wir uns nicht auseinanderleben.

Alle Mädels dürfen samstags zur Oma. Ich: „Was sollen der Papa und ich dann machen, wenn alle weg sind?“ C: „Ihr könnt ja putzen.“
K kommt zu mir gerannt: „Kuck mal, der Papa ist da. Du bist doch seine geliebte Frau.“
Ah, was ich hier ja noch vor einer halben Ewigkeit verkünden wollte: !! Herzlichen Glückwunsch unseren lieben AundB Lausern zur vierten Schwangerschaft!! Respekt und hallelujah für diese Entscheidung und unseren Kindersegen. So mutig seid ihr, noch einen Erdenbürger in eurer Familie willkommen zu heißen. Jesus wird euch alles schenken, was ihr braucht und euch versorgen. Wir freuen uns auf den ersten Lauser Boy!

Und Respekt auch den Familien, die den Mut haben, zu wissen, wo ihre Grenzen erreicht sind mit Kindern. Jesus hat für jeden eine andere Anzahl an Kindern bestimmt und das ist auch gut so. Es gehört Mut dazu, nach einem oder zwei Kindern zu wissen und merken, dass der Köcher nun voll ist. Wir haben alle nicht unbegrenzt Kraft und Kapazität. So beschlossen Andi und ich nun schon einige Monate her, dass unser Köcher for now gut gefüllt ist und unsere Auslastungsgrenze erreicht. Wir informierten uns und mein toller Mann ließ eine Vasektomie bei sich durchführen. Der Eingriff ist minimal und verlief total problemlos. Nun sind wir so frei wie nie und müssen unser Geld nicht mehr in die Präservativindustrie verschwenden. Sehr zu empfehlen.
So, jetzt kam ja doch einiges zusammen, ich werde mich ranhalten, wieder regelmäßiger zu schreiben, damit ihr keine Entzugserscheinungen bekommt oder ich von dem Bloganbieter rausgeschmissen werde. Bis denne.