Zuerst mal ein ganz herzliches Willkommen an unser neuestes Lausermädel in Deutschland: Lotte, du bist da!! Wir freuen uns sehr und sind mega dankbar, was für eine Fruchtbarkeit und Supergirl-Power Jesus uns Lausers schenkt!!
„Mama, ist das ein Schiesser Camp“? fragte Magali mich entsetzt, als wir zur Tür des Camps hereinkamen. „Oh schitt“, dachte ich. Überall Superman, Batman, Captain America usw. Plakate aufgehängt. Magali und Kayla haben diese immer als „Schiesser“ bezeichnet, wenn sie sie irgendwo gesehen haben, und gesagt, dass sie die nicht leiden können und die blöd sind. Ich hab sie gelassen. Jetzt war ich natürlich in Erklärungsnot. Irgendwie hatte ich beim Wort „Superherocamp“ kein bisschen an die amerikanischen Superhelden aus allen Comics und Filmen gedacht. Tja, da versuchte ich ihr dann zu erklären, dass die ja eigentlich gut sind und ja gegen die Bösen kämpfen. Gott sei Dank war eine Freundin vom Turnen von ihr auch da, sonst waren alles nur Jungs, außer noch einem Mädchen. Magali machte ihre Sache trotz Schiesser echt gut, war immer hin und hergerissen, ob sie es jetzt gut findet oder doch nicht. Wir sind echt stolz auf sie, dass sie jeden Tag ohne was hingegangen ist, obwohl sie wusste, dass sie wieder einen Schiesser zum anmalen bekommt. Einmal erzählte sie mir nachmittags, dass sie beim Camp plötzlich traurig wurde, weil sie eigentlich lieber bei ihrer Mami sein wollte. Sie wurde dann gefragt, was los sei und es wurde ihr ein Taschentuch gegeben, aber sie wusste nicht, wie sie es sagen sollte, da habe sie nur „Mommy“ gesagt. Nach einer kurzen Pause sagte sie mir dann „ Mama, ich bin echt froh, dass ich dich habe“ Ohhhhhhh… Das war so besonders für mich, weil ich ein paar Tage davor noch dachte, dass es eigentlich echt ein bissle gemein ist, dass es meistens Andi ist, der ihre Fangesänge abbekommt. Und ohne Witz seit ich das dachte und dann gebetet hab, dass unsere Beziehung besser wird, ist es anders. Sie ist viel liebevoller zu mir, in Worten und Taten. WOW. Danke Jesus.
Von ihr sind wir immer wieder über ihre Schlauheit und Intelligenz in vielen Bereichen erstaunt. Wir haben hier im Moment keinen Vergleich mit anderen gleichaltrigen Kindern und wissen nicht, ob das „normal“ ist oder nicht, aber so oder so ist ja eh jedes Kind anders und da ist es vielleicht ganz gut, weil man das Kind gar nicht erst großartig vergleichen kann. Jedenfalls hat sie so eine blitzschnelle Auffassungsgabe und versteht Dinge echt toll und rechnet mir vor, wie viele Wohnungen in unserem Haus sind. Ich brauchte erst mal eine Weile, bis ich überlegt hatte, ob das stimmt, aber sie hatte tatsächlich alles richtig ausgerechnet! Wow. Bin ich gespannt, was Jesus so alles mit ihr vorhat!
Kayla ist unglaublich. Sie kann jetzt auch fast schwimmen. Sie wollte immer mit ihrer Schwester mitüben und hat sich dann einfach ihre Schwimmweste ausgezogen und probierte es aus, über Wasser zu bleiben. Und tatsächlich funktioniert es. Tauchen kann sie wunderbar, schwimmen ist noch im Hundestyle, aber das kommt auch noch. Sie hat keine Angst: Springt rein, taucht unter, schluckt Wasser, alles kein Problem. Eine echte Wasserratte! Sie lernt viel von ihrer großen Schwester und erzählt uns jetzt auch beim Essen Geschichten bis der Kopf qualmt und die Ohren schlackern. Echt von mir Respekt an alle Eltern, die es aushalten und ausgehalten haben und aushalten werden, wenn die Kinder beim Essen reden, reden, reden… Mich nervt das oft echt, weil ich einfach meine Ruhe will ( und vor allem keine erfundenen Geschichten von irgendwelchen imaginären Freunden). Wobei das ja voll gut und wichtig ist und Gott sei Dank gibt es den Familientisch noch, weil man dort alles besprechen und erzählen kann und Familie lebt. Also schwätzt ruhig weiter ( genau RUHIG) !!!:)
Wir spielen Tiere raten beim Essen. Kayla ist dran. „Es ist bunt und wäscht Autos“ ??? Antwort.“ Waschanlage“ (da wo wir immer in die Autowaschanlage gehen, kommen innendrin immer verschiedene Farben)
Kayla am Telefon mit ihrem imaginären Freund Stanni. „ Hi Stanni, au, da war gerade die Bindung falsch.“ Auf Nachfrage erklärt sie, dass sie mit ihm geskypt hätte .(In letzter Zeit war bei unserem Skypen öfter die Verbindung schlecht.)
Wir sind im Gottesdienst. Kayla ist mit ihren Ohrenschützern auch beim Lobpreis dabei und malt. Sie zeigt mir ihr Bild. Mama: „Toll, Kayla, ein Strichmännle.“ Kayla: „Nein!!! Das ist doch ein Hammerhai!!“ (Ich hab es dann auch wirklich erkannt!)
Carlotta Fé Lauser (Fé ist übrigens Spanisch und heisst Glaube. Also keine Fee. Feen gibt’s auch übrigens nicht:)) Sie legt jetzt voll los und ist gar nicht mehr so klein. Ihr Alter ist richtig cool. Sie redet was das Zeug hält und ganz oft „Oh nein“ wenn sie was gemacht hat, was sie weiß, was gar nicht so super ist. Andi und ich finden es öfter schade, dass sie noch zu klein ist, ihre Probleme selber zu lösen und dass das dann unsere Aufgabe noch ist. (aber sie wird auch größer werden) Deshalb bringen wir dann die verschmierte Sonnencreme oder Duschgel, ausgeschüttetes Wasser, ausgeleerter Geldbeutel, zerfetztes Klopapier usw. in Ordnung. Wobei sie von ihren Schwestern auch schon gelernt hat, wie man einen Lappen benutzt, sehr gut!! Sie liebt auch das Wasser und schwimmt oft fröhlich mit ihren Armpufferle im Pool herum, wenn sie nicht grad irgendwas anderes hat und nur an der Mama herumklettern will. Wenn ihr Papa heimkommt, läuft sie sofort zu ihm hin und hilft ihm, seine Fahrradschuhe aufzukletten und auszuziehen, voll cool. Schon morgens, wenn ich noch im Bett liege, bringt sie mir ihre Schuhe und möchte irgendwo hin gehen. Sie ist sehr freundlich zu anderen Leuten und winkt und sagt „Allo“ (verstehen sogar die Einheimischen:))
Mama Lauser ist manchmal gar nicht so freundlich zu anderen Leuten. Vor allem, wenn sie im Stress ist und/oder überfordert mit der Gesamtsituation. Zum Beispiel, wenn sie was einkaufen will, ein Kind dauernd im Wagen aufsteht, das nächste ein Glas „Dulce de Leche“zertrümmert hat und die Creme mit Glassplitter isst und das andere mit dem Kindereinkaufswagen durch den Laden düst. (Ja, ok, dass ist so noch nie passiert und übertrieben, aber es wäre realistisch und die einzelnen Komponenten sind wirklich so passiert!) Jedenfalls stehe ich besonders beim Einkaufen oft sehr unter Strom und dann noch dieser harte deutsche Tonfall und der verkniffene Gesichtsausdruck…da ist es wahrscheinlich vorbei mit meinem Wunschtraum, als gelassene junge Supermama, die alles total im Griff hat und dabei immer super gut aussieht und liebevoll und herzlich mit den Kindern umgeht, egal was passiert, wahrgenommen zu werden. Willkommen Realität. Da sagt doch tatsächlich eine ältere schwarze Frau im Publix Supermarkt zu mir: „ I can feel your pain“ (Ich kann ihren Schmerz nachfühlen). Sie hätte selber auch Kinder, die vom Alter her so nah wären und dann auch noch schwanger… Sie hatte wirklich Mitleid mit mir. Und das obwohl ich an diesem Tag so richtig gut und gelassen drauf war und wir Mädels auch Spass zusammen hatten (weil die Kids beim Publix einen Cookie umsonst bekommen):). Deshalb konnte ich auch wirklich nur lachen, sie hat es ja echt gut gemeint und es tat mir auch irgendwie gut. Mamas, verbünden wir uns!

Mein Bauch wird immer größer und das ist auch gut so. Der erste Besuch bei den Hebammen ist absolviert, alles in bester Ordnung. Trotzdem möchte da drinnen ja auch jemand versorgt und entspannt sein, was ausschließlich meine Aufgabe ist und deshalb freue ich mich sehr, wenn in 2 Wochen unsere Besuchssaison eröffnet ist und zuerst meine Sister drei Wochen kommt und dann eine Woche später meine Eltern. Juhuu, das wird schön. Immer, wenn Magali in einem Laden jetzt irgendwas haben will, kann ich sagen, dass ja bald Omi und Opi kommen, die ihr das bestimmt gerne schenken:)
Gestern hatten wir unseren Filmabend, immer Freitags schauen Andi und ich zusammen einen Film an und wir beide freuen uns schon die ganze Woche immer sehr darauf. Andi isst unter der Woche keine Süßigkeiten, deshalb wird da dann alles aufgetischt und die ganze Woche nachgeholt:). Aber auch so lieben wir es zusammen Filme zu schauen. Nachdem unsere James Bond Collection jetzt zum zweiten Mal durchgekuckt ist und auch alle anderen DVDs, die wir so haben, haben wir hier die „Red Box“ entdeckt. Das sind rote Automaten, die es innen oder außen an ganz verschiedenen Läden hier gibt, wo man Filme ausleihen und wieder abgeben kann. Es gibt jede Woche neue DVDs oder Blu Rays und man kann sie an der Red Box ausleihen oder abgeben, wo man grade ist. Das ganze kostet für einen Tag 1,70 Dollar!! Also echt super!! Man kann bzw. muss sich zwischen ca. 50 Filmen entscheiden. Bis jetzt haben wir echt immer gute Filme rausgesucht. Bis gestern. Ich stand am Automat, habe die Kurzbeschreibung gelesen, hat sich gut angehört, die Kinder haben im Wagen rumgemacht, hinter mir warteten schon andere Leute, die mich darauf aufmerksam gemacht haben, dass mein Kind gleich aus dem Wagen fällt und seinen Cookie runtergeschmissen hat und ich habe mich unter Druck setzen lassen und einfach den Film ausgeliehen. Das war ein Fehler. Wir haben nur vielleicht die ersten 5 Minuten (ok vielleicht auch bis zu 15 Minuten, meine Zeiteinschätzung ist schlecht) angeschaut, ich fast die Hälfte davon mit Hand vor dem Gesicht, weil es so unheimlich und komisch war und dann haben wir ausgeschaltet. Aber diese kurze Zeit und auch noch die bescheuerten Vorschauen haben sich so in meinen Gedanken festgesetzt, dass ich immer daran denken musste und nachts um 4 Uhr aufgewacht bin und eine Stunde nicht mehr einschlafen konnte, weil ich so Angst hatte,nur weil mir diese Bilder durch den Kopf gegangen sind. Da war nichts Schlimmes zu sehen, nur eben auch nichts Gutes. So krass, wie jedes Bild, das wir uns irgendwo anschauen sich in unserem Kopf speichert. Aber Gott sei Dank hat Jesus (wie immer) eine Lösung. Ich darf dagegen kämpfen und er kann jedes Bild löschen. Also hatte ich da und auch noch heute damit zu tun, meine Gedanken sauber zu halten,nämlich allen Mist immer wieder rauszukicken und die Wahrheit, nämlich,dass ich keine Angst haben muss, dass Jesus stärker ist und alles im Griff hat, auszusprechen. Das ist voll biblisch, 2. Kor.10, 5: „Die Waffen unseres Kampfes sind mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.“ Wir bestimmen, was wir in unseren Kopf reinlassen und was und wie wir denken.
Zum Thema Angst in unseren (Terror) Zeiten hat Johannes Hartl eine wunderbare Kurzandacht auf Youtube gepostet: https://www.youtube.com/watch?v=7CfGXz_KjoI

Andi war heute beim Fussballspiel von Bayern München gegen Inter Mailand in Charlotte, NC. Wirklich international. Ihm geht es gut, er hat viel zu tun. Die letzten drei Wochen ist er jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit und wieder zurückgefahren. Er fährt morgens um ca. 5.35 AM los (glaub ich:)), zweimal in der Woche danach noch ins Fitnessstudio zum Schwimmen, dann zur Arbeit, abends ca. 5.30 PM mit dem Fahrrad in der prallen Sonne zurück und dann volle Familyaction mit allem Drum und Dran. Er ist echt ein Powerman. Ich bin so dankbar, dass wir für ihn das Wichtigste sind und er, trotz viel und anstrengender Arbeit, auch daheim voll da ist und ich 100 Prozent auf ihn zählen kann. Ich denk immer wieder, dass unsere Mädels so selbstbewusst und selbstsicher sein können, weil sie wissen, dass ihr Papa da ist und sie liebt, weil sie sind und ihnen das auch sagt. Das ist ein so großer Schatz.